30. Braunauer Zeitgeschichte-Tage: „Wahrheit (er)finden“

Vom 24. bis 26. September finden im Kulturhaus Gugg die 30. Braunauer Zeitgeschichte-Tage statt. Eine Auftaktveranstaltung erfolgt bereits am 23. September.

Die 30. Braunauer Zeitgeschichte-Tage werden sich mit sehr aktuellen, aber auch in Geschichte und Geschichtsschreibung weit zurück verfolgbaren Fragestellungen zu den antithetischen Themenfeldern „Fakten – Alternative Fakten – Fake News“ beschäftigen. Selbstgebastelte, wirklichkeitsresistente Verschwörungsmythen sind in Zeiten von Krisen weit verbreitet, auch die Verfälschung der eigenen Identität bis hin zu Hochstapelei in „sozialen Medien“. Literarische Fiktion wie die Auferstehung Adolf Hitlers im Roman „Er ist wieder da“ ebenso wie die Überzeugung, „dass Elvis lebt“, mögen als harmlos gelten; gänzlich anders müssen menschenverachtende  Verschwörungserzählungen eingeordnet werden, die die Wirklichkeit in bedrohlicher Weise entstellen. Die dort stets präsenten, Kommunikation ausschließenden Argumente „Alternativlosigkeit“ oder „historische Gesetzmäßigkeit“ mussten schon oft als Begründung für Repressionsmaßnahmen herhalten. 

Von Hugo Portisch, dem unlängst verstorbenen Doyen des österreichischen Journalismus, stammt folgender Satz: „Meine Maxime: Check – Recheck – Double Check. Eine Information muss zweimal überprüft werden, bevor sie ins Blatt darf.“ 

Diese Aussage mag wie ein mahnender Anspruch Hintergrund für die 30. Braunauer Zeitgeschichte-Tage sein. Sie gilt nicht nur für Journalistinnen und Journalisten. Galten früher gedruckte Lexika und Enzyklopädien als quasi unantastbare Auskunftsquellen, so hat seit 20 Jahren das Internet, dort vor allem die Online-Enzyklopädie Wikipedia, diesen Platz eingenommen, mit all den daraus erwachsenden Verpflichtungen. 

Das Thema wird in Vorträgen und Diskussionen beleuchtet. Die Beiträge, für die zahlreiche Fachleute zugesagt haben, wollen Antworten auf Fragen nach dem kulturgeschichtlichen Hintergrund, nach Strategien der Meinungsmanipulation, gesellschaftlichen Einflüssen und individuellen Orientierungen geben, sie beleuchten die Funktionen moderner Kommunikationsmittel, beschäftigen sich aber auch mit konkreten lokalen Vorgängen und persönlichen Erfahrungen.

Kontakt: HR Mag. Florian Kotanko, Mail florian-kotanko@aon.at, Mobil +43 664 5827010

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